Personalfokus (Ausgabe 23/23) Immer mehr Engpassberufe, Stellenabbau bei Startups und Zusammenschluss von Corrente mit GIDEON

In einer aktuellen Studie der Bundesagentur für Arbeit wurde festgestellt, dass 52 Berufe mehr als im Vorjahr zu den Engpassberufen zählen. Zudem waren aufgrund der Krisen viele Startups gezwungen, Stellen abzubauen – eine Trendwende ist jedoch erkennbar. Des Weiteren haben die Corrente AG und die GIDEON GmbH ihren Zusammenschluss verkündet.

Personalfokus

Fachkräftemangel: Zahl der Engpassberufe steigt

Die Zahl der Engpassberufe ist im Jahr 2022 deutlich gestiegen. Das geht aus der jährlichen Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit hervor.

In 200 der rund 1.200 bewerteten Berufe wurde ein Engpass festgestellt, 52 mehr als ein Jahr zuvor.

In mittlerweile jedem sechsten Beruf werden somit Fachkräfte knapp.

Zu den beschäftigungsstärksten Engpassberufen zählen Pflegeberufe, Berufskraftfahrer, Medizinische Fachangestellte, Bauberufe sowie Berufe in der Kinderbetreuung oder Kraftfahrzeugtechnik. Auf Ebene der Spezialisten und Experten kommen etwa Apotheker, Architekten oder Berufe im IT- Bereich hinzu. Im Vergleich zum Vorjahr neu aufgenommen wurden unter anderem Berufe im Hotel- oder Gastronomieservice, im Metallbau und Busfahrer. 157 Berufsgattungen stehen unter Beobachtung, weil sie sich potenziell zu Engpassberufen entwickeln könnten. Dazu zählen etwa Bürokaufleute, Berufe im Verkauf oder auch Berufe in der Lagerwirtschaft.

Aktuell wird in jedem sechsten Beruf ein Fachkräfteengpass festgestellt. Allerdings entfiel im Jahr 2022 die Hälfte der bei der BA gemeldeten Fachkraftstellen auf einen dieser Engpassberufe. Der Missmatch am Arbeitsmarkt, also Stellenangebot und Bewerbernachfrage, wird auch durch die aktuelle Fachkräfteengpassanalyse deutlich. Denn von den arbeitslos gemeldeten Fachkräften, Experten oder Spezialisten suchten lediglich 26 Prozent eine Beschäftigung in einem Engpassberuf.

Für die Fachkräfteengpassanalyse werden rund 1.200 Berufsfelder einbezogen und auf Basis von insgesamt 14 Indikatoren bewertet. Von Engpassberuf wird gesprochen, wenn die sechs Engpassindikatoren überwiegend auf einen Engpass hindeuten. Dazu zählen etwa die Besetzungsdauer gemeldeter Stellen, die berufsspezifische Arbeitslosenquote und die Entgeltentwicklung.

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Startups haben Stellen abgebaut, denken aber wieder an Wachstum

Krieg gegen die Ukraine, steigende Zinsen und hohe Inflation – die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben auch vor Startups nicht Halt gemacht. Aktuell liegt die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei 14, vor einem Jahr waren es noch 20. Zugleich deutet sich aber bereits wieder eine Trendwende an. So haben aktuell sechs von zehn Startups (60 Prozent) offene Stellen, im Schnitt haben sie dabei vier zu besetzende Positionen. Das sind Ergebnisse aus einer Befragung von 203 Tech-Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Weitere Ergebnisse: Zwei Drittel (65 Prozent) der Startups haben derzeit neun Beschäftigte oder weniger, 17 Prozent haben zehn bis 19 Beschäftigte und ebenfalls 17 Prozent haben 20 oder mehr. 80 Prozent der Startups gehen davon aus, dass sie ihre Beschäftigtenzahl im Verlauf des Jahres steigern werden, nur ein Prozent rechnet 2023 mit einem Personalabbau. Elf Prozent erwarten stabile Beschäftigung, sieben Prozent konnten oder wollten dazu keine Angabe machen.

Viele Startups waren zuletzt gezwungen, Kosten zu reduzieren. Dazu kommt, dass um die begehrten Tech-Expertinnen und -Experten bei Start-ups angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels auch viele große und mittelständische Unternehmen werben – das macht es für Startups schwieriger

, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Für 2023 sind die Aussichten aber wieder besser: Die Mehrheit der Startups braucht neue Leute und ist aktiv auf Personalsuche.“ Schnellere und vereinfachte Visa-Prozesse und im internationalen Vergleich attraktive steuerliche Rahmenbedingungen für Mitarbeiterbeteiligungen seien starke Hebel, um das deutsche Startup-Ökosystem beim Wachstum zu unterstützen.

Corrente AG erweitert Leistungsspektrum zusammen mit Potsdamer GIDEON GmbH

Nach langjähriger Zusammenarbeit in den Bereichen Krisenmanagement und Notfallpsychologie schließt sich die Corrente AG mit der Potsdamer GIDEON GmbH zusammen. Die Kieler Corrente AG, Tochter der europäischen HR-Beratungsgruppe Human & Work, bietet Organisationen präventiven und akuten Support im Bereich der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz. Durch den nun verkündeten Zusammenschluss erweitert das Unternehmen seine Services um Eignungsdiagnostik und die für Unternehmen gesetzlich verpflichtende Psychische Gefährdungsbeurteilung. Außerdem begrüßt Corrente die Zusammenarbeit mit dem großen Netzwerk an Notfallpsychologinnen und -psychologen von GIDEON.

 

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