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Personalfokus (Ausgabe 24/23) Zukunftsthemen in HR proaktiver angehen, Arbeitsmarktstudie Talent Trends 2023 und Studie zum Azubi-Recruiting

HR sollte Zukunftsthemen proaktiver angehen, oft fehlen Kapazitäten
66 Prozent der C-Level-Führungskräfte sind der Ansicht, dass die Bedeutung von HR in Zukunft weiter zunimmt. Und 34 Prozent von ihnen wünschen sich HR als strategischen Partner. Das geht aus einer Studie des Software-Anbieters Personio hervor, für die 1.000 HR-Manager und 500 C-Level-Führungskräfte aus Unternehmen mit bis zu 2.000 Mitarbeitenden aus der DACH-Region befragt wurden.
Laut 71 Prozent der befragten C-Level-Führungskräfte sind Kennzahlen und Metriken wichtig, die zeigen, wie die HR-Abteilung auf die Geschäftsziele einzahlt. Allerdings geben rund 47 Prozent von ihnen zu, gar nicht genau zu wissen, wie sie ihr HR-Team effektiv und strategisch einsetzen könnten.
Zudem zweifeln viele Führungskräfte offenbar an den Kompetenzen ihrer Personalmanagerinnen und Personalmanager. Knapp 75 Prozent finden, dass HR-Abteilungen sich beim Thema KI weiter einarbeiten müssen, um am Puls der Zeit zu bleiben.
Das betrifft jedoch keinesfalls nur KI: 58 Prozent der befragten C-Level-Entscheider haben derzeit nicht das Gefühl, dass ihr HR-Team über die erforderlichen technischen und analytischen Fähigkeiten verfügt, um mit der digitalen Transformation Schritt zu halten. Derartige strategische Ziele zu adressieren, fällt Personalabteilungen allerdings aufgrund von fehlenden Kapazitäten oftmals schwer. 69 Prozent der HR-Teams geben an, dass administrative Aufgaben sie von der Arbeit an strategischen Themen abhalten. Die Komplettversion der Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Arbeitsmarktstudie Talent Trends 2023 der PageGroup
82 Prozent aller Arbeitnehmenden sind offen für einen neuen Job und Persönliches Wohlbefinden steht heute über Karriereerfolg und Gehalt. Das sind zentrale Ergebnisse der globalen Talent Trends-Studie 2023 der PageGroup. Wie die Studie zeigt, sind 8 von 10 Personen, die innerhalb des letzten Jahres eine neue Stelle angetreten sind, offen für einen erneuten Jobwechsel. 56 Prozent der weltweit Befragten (44 Prozent davon in Deutschland) bewerten die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben als sehr wichtig. Für 7 von 10 Personen hat die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sogar Vorrang vor dem beruflichen Erfolg.
Mehr als die Hälfte (61 Prozent) der deutschen Arbeitnehmenden würde eine Beförderung ablehnen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie sich negativ auf ihr Wohlbefinden auswirken könnte.
Die Studie wurde unter 69.500 Kundinnen und Bewerbenden in 37 Ländern durchgeführt, von denen über 28.000 aus Europa und 2.259 aus Deutschland stammen. Befragungszeitraum: November 2022 bis Mitte Januar 2023. Die komplette Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Studie zum Azubi-Recruiting
Fast die Hälfte der Azubis und Ausbildungsverantwortlichen macht die fehlende Berufsorientierung in Schulen als Ursache dafür aus, dass viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. 49,6 Prozent der Azubis und 45 Prozent der Ausbildungsverantwortlichen stimmen dieser Aussage zu, nur knapp 13 Prozent respektive 25 Prozent machen dagegen den demografischen Wandel verantwortlich. Das ist ein Ergebnis der Studie „Azubi-Recruiting Trends 2023“ der u-form Testsysteme GmbH & Co. KG.
Überraschend ist, dass ein großer Teil der Generation Azubi auch die „Anspruchshaltung der jungen Generation“ für unbesetzte Ausbildungsplätze mitverantwortlich macht.
Während 41 Prozent der befragten Schülerinnen und Azubis diesen Faktor als Ursache nennen, sind es bei den Ausbildungsverantwortlichen nur 35 Prozent.
In der Studie wird zudem deutlich, dass Social Media im Azubi-Recruiting überschätzt sind. Für rund die Hälfte der Azubi-Bewerbenden (49,5%) spielen Instagram & Co. bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz keine Rolle. Nur 11 Prozent nutzen Social Media gezielt für die Suche nach einem Ausbildungsplatz, weitere knapp 40 Prozent sind Passivsucher: Erhalten sie ein entsprechendes Angebot, schauen sie es sich an, sie suchen jedoch nicht aktiv. Von denjenigen Azubi-Bewerbenden, die Social Media gezielt nutzen, informieren sich 52 Prozent „häufig“ oder „sehr häufig“ auf Instagram. TikTok kommt auf 28 Prozent.
Weiteres Ergebnis: Der Recruiting-Prozess läuft in den meisten Ausbildungsbetrieben nicht besonders strukturiert. 66 Prozent der Ausbildungsverantwortlichen nutzen nach eigenen Angaben keine Kennzahlen im Azubi-Recruiting. Nur eine Minderheit der Ausbildungsbetriebe verwendet eignungsdiagnostische Standards bei den Auswahlgesprächen ein – wie ein einheitliches Fragenset (45 %), eine schriftlich fixierte Struktur (49 %), ein schriftlich definiertes Anforderungsprofil als Grundlage (39 %) oder einen Auswertungsbogen (48 %). An der Online-Umfrage zum Azubi-Marketing und -Recruiting haben 4.284 Schülerinnen und Schüler und Azubis sowie 1.639 Ausbildungsverantwortliche teilgenommen. Zur Komplettversion geht es hier.
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