Bewerbungstipp Wie man eine relativ schlechte Note umgehen kann
Zumeist ist es die Zeugnisnote, die einem die Eintrittskarte für das Vorstellungsgespräch verwehrt. Denn angesichts der Vielzahl von Bewerbungen, die täglich bei den personalsuchenden Unternehmen für einen begehrten Job eingehen, spielen die besonders leicht quantifizierbaren Auswahlkriterien wie Abitur- und Examensnoten eine dominierende Rolle.
Maßgebend ist hier also der “Tunnelblick” der Personalreferenten auf die Zeugnisnote. Aber wie kommt dieser Tunnelblick zustande?
Einschlägige Untersuchungen belegen, dass für die Hälfte aller Bewerbungsunterlagen nicht mehr als vier (!) Minuten zur Durchsicht („Screening“) aufgewendet wird. So verwundert es kaum, dass in diesem „Zeitfenster“ eigentlich nur ein Blick auf zwei Eye-Catcher gerichtet werden kann. Und das sind zumeist das Bewerbungsfoto und die Note des Bachelor- und/ oder Masterabschlusses.
Der Praktikumsplatz
Eine bewährte Möglichkeit, die etwas schlechtere Zeugnisnote beim Berufseinstieg zu umgehen, ist die Bewerbung für einen Praktikumsplatz bei der Firma, bei der man später auch gerne arbeiten möchte. Die Bewerbungsanforderungen für ein Praktikum sind in der Regel bei weitem nicht so hoch.
Macht man dann eine gute Arbeit, hat man schon einen Fuß in der Tür für den später angepeilten Job. Eine wesentliche Voraussetzung dazu ist die permanente Beziehungspflege. Soziale Netze können hier ebenso helfen wie das persönliche Networking.
Entscheidender Ansatzpunkt ist dabei, dass immer mehr Unternehmen ein sogenanntes Referral-Programm unterhalten. Solch ein Empfehlungsprogramm hat nicht nur für das suchende Unternehmen, sondern auch für Sie als Bewerber erhebliche Vorteile.
Personalbeschaffungsmaßnahmen
Unter einem Referral-Programm sind Personalbeschaffungsmaßnahmen zu verstehen, bei denen die Mitarbeitenden des eigenen Unternehmens gebeten werden, interessante Kandidaten oder Kandidatinnen (zum Beispiel aus ihrem Bekannten- oder Freundeskreis) für bestimmte Positionen vorzuschlagen.
Nach erfolgreichem Ablauf der Probezeit des Kandidaten oder der Kandidatin erhält der oder die Mitarbeitende, der die Person (also beispielsweise Sie) vorgeschlagen hat, eine entsprechende Prämie.
Gute Unternehmen decken bis zu 20 Prozent ihres Personalbedarfs mit Referral-Programmen ab. Mittlerweile ist das Referral – also Mitarbeitende werben Mitarbeitende – der am dritthäufigsten genutzte Recruiting-Kanal. So gaben 47 Prozent von 997 befragten Führungskräften an, Mitarbeitende auch über Referral-Programme zu rekrutieren (siehe Abbildung).
Über die Person
Prof. Dr. Dirk Lippold ist Dozent an verschiedenen Hochschulen. Seine Lehrtätigkeit umfasst die Gebiete Unternehmensführung, Marketing & Kommunikation, Personal & Organisation, Technologie- und Innovationsmanagement sowie Consulting & Change Management. Zuvor war er viele Jahre in der Software- und Beratungsbranche tätig – zuletzt als Geschäftsführer einer großen internationalen Unternehmensberatung. Auf seinem Blog www.dialog-lippold.de schreibt er über aktuelle betriebswirtschaftliche Themen.
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