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Personalfokus Der Stellenmarkt erholt sich teilweise, BDU mit neuem Mitglied und weibliche Führungskräfte werden besser bewertet

Mitarbeitende sind mit der Führungsarbeit von Frauen zufriedener als mit derjenigen von Männern, so das Ergebnis einer Studie der Königsteiner Gruppe; die Deininger Unternehmensberatung GmbH wird Teil des BDU; im April erholt sich zumindest teilweise der Deutsche Stellenmarkt und viele Arbeitnehmende ziehen aufgrund neuer Präsenzrichtlinien eine Abwanderung in Betracht.

Nur eine Verschnaufpause? Stellenmarkt erholt sich nach Talfahrt

Der deutsche Stellenmarkt stabilisiert sich allmählich. Im April 2024 schrieben die Arbeitgeber deutschlandweit rund 1,7 Millionen Stellen aus. Das waren in etwa so viele Jobangebote wie im März. Der Vergleich mit dem Vorjahresmonat April 2023 zeigt allerdings einen Stellenrückgang um fast ein Viertel. Logistikberufe (plus 15 Prozent) waren im April dieses Jahres stärker nachgefragt als noch vor einem Jahr, während die Nachfrage nach technischen Berufen (minus 21 Prozent) deutlich zurückging. Das sind die zentralen Ergebnisse des index Stellenmarktindikators, der seit August 2023 monatlich über die wichtigsten Entwicklungen am deutschen Stellenmarkt informiert und auf ausgeschriebenen Positionen in 137 Printmedien und 42 Online-Jobbörsen basiert.

Logistikberufe stark nachgefragt

Fachkräfte im Bereich Verkehr und Logistik wurden im April 2024 deutlich stärker nachgefragt als noch vor einem Jahr (plus 15 Prozent). Besonders bemerkenswert war index zufolge der Anstieg von über 30 Prozent in der kleinen Berufsgruppe nichtmedizinische Gesundheits-, Körperpflege- und Wellnessberufe. Dagegen ist die Nachfrage nach Informatikern (minus 22 Prozent) und technischen Berufen in Forschung, Entwicklung, Konstruktion und Produktionssteuerung (minus 21 Prozent) im Vergleich zum April 2023 deutlich zurückgegangen.

Die Nachfrage nach Informatikern hat im März 2024 allerdings ihren Tiefpunkt erreicht. Im April dieses Jahres wurden 11 Prozent mehr IT-Spezialisten gesucht. Das Stellenangebot für Arbeitskräften in der Logistik war dagegen rückläufig (minus 5 Prozent).

Verkehr- und Lagerlogistik zeigt geringsten Nachfragerückgang zum Vorjahr

Die Branchen Verkehr und Logistik (minus 9 Prozent) sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (minus 11 Prozent) verzeichneten im Vergleich zum April 2023 den geringsten Rückgang im Branchenvergleich. Auch die öffentliche Verwaltung zeigte sich mit 12 Prozent weniger Stellen vergleichsweise stabil. Die schrumpfende Industrieproduktion spiegelt sich hingegen auf dem Stellenmarkt deutlich wider: Mit fast 40 Prozent weniger Stellen als im Vorjahr ist die Industrie am stärksten vom Nachfragerückgang betroffen, gefolgt vom Baugewerbe (minus 34 Prozent).

Deininger Unternehmensberatung GmbH tritt dem BDU bei

Die Deininger Unternehmensberatung GmbH, eine der führenden deutschen Executive Search Beratungen, ist nun offizielles Mitglied im Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V. Gegründet im Jahr 1981 von Thomas Deininger, hat sich das Unternehmen seitdem als Partner für Personalbesetzungen zu einer international renommierten Adresse für Führungskräfte entwickelt.

Joy Edwin Thanarajah, Group CEO Deininger, hierzu:

Als eine der führenden Personalberatungen in Deutschland ist es für uns selbstverständlich, Mitglied im BDU e.V. zu sein und uns aktiv zu engagieren. Kollaboration ist in der Personalberatungsbranche zu einem wesentlichen Element geworden. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Entwicklung der Branche vorantreiben und insbesondere an Qualitätsstandards arbeiten. So können unsere Kunden darauf vertrauen, stets exzellente Leistungen zu erhalten.

Auch Jörg Murmann, Leiter des Fachbereichs Personalberatung im BDU, der mittlerweile über 130 Mitgliedsunternehmen umfasst, begrüßt den neuen Zugang:

Die Gewinnung der Deininger Unternehmensberatung, eine der angesehensten Adressen in Deutschland in diesem Bereich, unterstreicht unsere Zielsetzung, die Qualitätsanbieter der Branche unter dem Dach des BDU zu vereinen.

Über den Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. Der BDU ist der führende Branchenverband für Unternehmens- und Personalberatungen in Deutschland. Der Verband vertritt die Interessen von rund 500 Mitgliedsunternehmen mit einem Gesamtumsatz von knapp 6 Mrd. Euro.


Zufriedenheitsgrad mit weiblichen Führungskräften ist höher als der mit männlichen Vorgesetzten

Aus Sicht vieler Beschäftigter sind Frauen bisweilen die besseren Führungskräfte. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Königsteiner Gruppe, in deren Auftrag 1.023 Beschäftigte zum Verhältnis mit ihrer aktuellen Führungskraft befragt wurden. Demnach geben insgesamt 31 Prozent der Befragten an, „sehr zufrieden“ mit dem/der Vorgesetzten im Unternehmen zu sein. Weitere 38 Prozent schätzen ihr diesbezügliches Verhältnis zudem immerhin als „eher zufrieden“ ein. Besonders hoch ist allerdings der Zufriedenheitsgrad, wenn die Vorgesetzte eine Frau ist. In diesem Fall steigt der Anteil derjenigen, die „sehr zufrieden“ sind nämlich auf 39 Prozent. Allerdings geben auch nur etwas mehr als ein Drittel aller Beschäftigten (35 %) an, dass ihre derzeitige Führungskraft eine Frau sei.

Weibliche Führungskräfte kommunizieren klarer und unterstützender

Wenn es darum geht, was den Kommunikationsstil einer guten Führungskraft ausmacht, haben Beschäftigte einen klaren Anforderungskatalog. Hier steht eine direkte und klare Kommunikation an erster Stelle. Genau zwei Drittel der Studienteilnehmer*innen nennen diese als wichtigste Eigenschaft. Mehr als die Hälfte (52%) wünschen sich eine einfühlsame und unterstützende Kommunikation, während 49 Prozent einen einbeziehenden Führungsstil als Qualitätsmerkmal festmachen. Auch was die Umsetzung dieser Kommunikationsanforderungen betrifft, scheinen Frauen in Führungspositionen die Wünsche ihrer Beschäftigten besser zu erfüllen. So geben 65 Prozent der Beschäftigten mit weiblicher Führungskraft an, diese würde klar und direkt kommunizieren. 59 Prozent loben einen unterstützenden einfühlsamen Stil. Die Werte der vorgesetzten Männer in diesen Kategorien liegt dagegen „nur“ bei 54 Prozent beziehungsweise 50 Prozent.

Unsere Studie zeigt, Weibliche Führungskräfte unterscheiden sich in ihrem Führungsstil oft von dem von Männern. Das wird durchaus positiv von Beschäftigten wahrgenommen. Für Arbeitgeber bedeutet das, dass es vor allem ein Mix aus beiden Geschlechtern auf der mittleren und gehobenen Management-Ebene für ein Maximum an Mitarbeiterzufriedenheit sorgt und damit den größten unternehmerischen Mehrwert schafft

so Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe zu den Ergebnissen der Studie.

Mehr als ein Drittel hat schon einmal wegen des Vorgesetzten den Job gewechselt

Ganz allgemein: Stimmt es mit der Führungskraft nicht, steht vielfach ein Jobwechsel ins Haus. So haben bereits 38 Prozent aller Beschäftigten schon einmal in ihrer beruflichen Laufbahn den Arbeitgeber gewechselt, weil es mit ihrem Chef oder ihrer Chefin fachlich oder menschlich nicht stimmte. Kein Wunder: 61 Prozent der Befragten geben diesen Zustand auch als validen und immer möglichen Wechselgrund für sich an. Gerade einmal 24 Prozent sehen in einer möglichen Unzufriedenheit mit der Führungskraft generell keinen Anstoß dazu, eine neue Herausforderung anzustreben. Aktuell überlegen immerhin 17 Prozent der Beschäftigten aus dieser Motivation heraus, tatsächlich den Job zu wechseln. Ein überdurchschnittlicher Wechseltreiber: Kommt die Führungskraft aus dem Kollegenkreis, schnellt die Wechselbereitschaft auf 27 Prozent hoch.

Über die Umfrage

Das Marktforschungsinstitut bilendi befragte im Auftrag der Königsteiner Gruppe 1.023 Beschäftigte. Der Befragungszeitraum lag im Januar 2024 203. 51 Prozent der Befragten waren männlich, 49 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 44,8 Jahre. Die Teilnehmenden waren je zur Hälfte Akademiker*innen und Nichtakademiker*innen.

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Abwanderungs-Gedanken wegen mangelnder Flexibilität im Job 

Die Ansprüche von Arbeitnehmenden und Arbeitgebern gehen immer weiter auseinander. Aktuell sorgen etwa unterschiedliche Vorstellungen im Prioritäten-Management oder Return-to-Office-Regeln bei vielen Beschäftigten für Unmut. Gleichzeitig gewinnt das persönliche Wohlbefinden zunehmend an Bedeutung – auch außerhalb der „Gen Z“, so die Studie „Talent Trends 2024“ der PageGroup. 

Zentrale Ergebnisse der Studie: 

  • Mehr Office-Präsenz: 35 Prozent der Mitarbeitenden sind heute mehr im Büro als noch vor 12 Monaten. 

  • Kündigung statt Büro: 53 Prozent derer, die aufgrund geänderter Unternehmensrichtlinien mehr im Büro arbeiten als vor 12 Monaten, suchen aktiv nach einem neuen Arbeitsplatz 

  • Wohlbefinden vor Karriere: 64 Prozent der Angestellten haben klare Prioritäten und würden gegebenenfalls auf eine Beförderung verzichten 

  • Neue Rolle durch KI: 51 Prozent glauben, dass KI im Job ihre langfristigen Karrierepläne beeinflusst – bislang setzt jedoch weniger als jeder Dritte KI bei der Arbeit ein 

  • Nur 13 Prozent finden ihren Arbeitsplatz inklusiv: Diskriminierung ist am häufigsten im Zusammenhang mit dem Alter zu beobachten. Lediglich zwei von fünf deutschen Bewerber:innen geben an, dass sie bei der Arbeit ihr „wahres Ich“ zeigen können. 

Eine weitere Erkenntnis: Die Einstellung zum Thema Karriere ändert sich. Fast zwei Drittel der Beschäftigten sind bereit, eine Beförderung mit Gehaltserhöhung abzulehnen, wenn sie stattdessen ihr Wohlbefinden erhalten können. Deutschland liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt und zeigt damit die große Bedeutung der Work-Life-Balance.  

Wie Arbeitgeber auf die veränderten Anforderungen reagieren sollten, ordnet der Regional Managing Director für Nord- und Zentraleuropa, Goran Barić, ein:

Die aktuellen Entwicklungen sind ein Balanceakt: Unternehmen müssen die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen ernst nehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben – gleichzeitig geht es aber nicht darum, alle Wünsche der Beschäftigten zu erfüllen. In der Regel sind flexible und individuelle Lösungen gefragt.

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