Personalfokus Mitarbeiterbeteiligung bei Startups, Einfluss von Gleichstellungsmaßnahmen auf Gender Pay Gap und HR-Anbieter in „Forbes Cloud 100“-Liste

Viele Startups wünschen sich bessere Möglichkeiten der Mitarbeiterbeteilung, insbesondere hinsichtlich der Bürokratie und rechtlichen Lage. Außerdem zeigt eine Studie, dass sich Gleichstellungsmaßnahmen positiv auf die Reduktion der Gender Pay Gap auswirken. Zudem hat Forbes kürzlich die „Cloud 100“-Liste veröffentlicht, auf der sich auch einige HR-Software-Unternehmen befinden.

Personalfokus

Startups wünschen sich bessere Möglichkeiten der Mitarbeiterbeteiligung

Bislang beteiligen vier von zehn (38 Prozent) Startups Beschäftigte am Unternehmen und 48 Prozent könnten sich das in der Zukunft vorstellen. Gerade einmal sechs Prozent der Startups lehnen Mitarbeiterbeteiligungen grundsätzlich ab. Das sind Ergebnisse aus einer Befragung von 203 Tech-Startups im Auftrag von Bitkom, die der Digitalverband anlässlich der Verabschiedung eines Entwurfs zum sogenannten Zukunftsfinanzierungsgesetz durch das Bundeskabinett in der vergangenen Woche veröffentlichte. In der Studie geben drei Viertel (73 Prozent) der Startups an, dass eine verbesserte Attraktivität von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen hilfreich für sie wäre.

Derzeit beteiligen Startups Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem in Form von virtuellen Anteilen (33 Prozent), nur sechs Prozent nutzen Anteilsoptionen, drei Prozent reale Anteile. In den Startups mit Mitarbeiterbeteiligungen werden überwiegend nur Führungskräfte (37 Prozent) oder neben ihnen noch ausgewählte weitere Beschäftigte (36 Prozent) beteiligt, in rund jedem vierten Startup (27 Prozent) alle Beschäftigten.

Mitarbeiterbeteiligung (Grafik: bitkom)

Wichtigste Motivation für eine Mitarbeiterbeteiligung ist der Wunsch, die Belegschaft zusätzlich zu motivieren, am Erfolg des Unternehmens mitzuarbeiten (87 Prozent), drei Viertel (77 Prozent) wollen die Beschäftigten langfristig binden und rund zwei Drittel (63 Prozent) können so Personal gewinnen, dessen Gehaltsvorstellungen ansonsten nicht zu erfüllen wären. Die Hälfte der Startups (49 Prozent) sieht es zudem als moralische und gesellschaftliche Pflicht an, Beschäftigte am Unternehmenserfolg zu beteiligen.

Startups, die bislang auf eine Beteiligung von Mitarbeitenden verzichten, haben dafür unterschiedliche Gründe. 30 Prozent beklagen den bürokratischen Aufwand, 27 Prozent die komplizierte rechtliche Lage und 26 Prozent die geringe steuerliche Attraktivität in Deutschland. Rund ein Fünftel (22 Prozent) sagt, dass die Mitarbeitenden klassische Gehaltszahlungen bevorzugen, 18 Prozent wollen die Anteile der Gründerinnen und Gründer nicht verwässern. Acht Prozent haben Angst, durch die Beteiligung der Belegschaft Entscheidungsprozesse zu verlangsamen, fünf Prozent geben an, dass ihre Investoren dies ablehnen. Ein Viertel (25 Prozent) hat sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt.

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In Betrieben mit Gleichstellungsmaßnahmen ist der Gender Pay Gap kleiner

Die Einführung von Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern geht mit einer Verringerung des Gender Pay Gaps bei Vollzeitbeschäftigten einher. Jede zusätzliche Maßnahme in einem Betrieb hängt mit einem um durchschnittlich 2,5 Prozentpunkte geringeren Gender Pay Gap zusammen. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Dieser Effekt bestehe allerdings nur in Westdeutschland, so das IAB.

Die IAB-Forscher haben in der Studie untersucht, wie sich Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung auf die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern im Betrieb ausgewirkt haben. Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem betriebliche Kinderbetreuungsangebote sowie die gezielte Förderung des weiblichen Nachwuchses, beispielsweise durch ein Mentoringprogramm. IAB-Forscher Florian Zimmermann erklärt:

Diese Maßnahmen können zu einer Reduktion des Gender Pay Gaps beitragen, indem Frauen im Betrieb beispielsweise flexibler arbeiten können oder häufiger befördert werden.

Die Forscher betonen, dass alle untersuchten Maßnahmen zu einer Verringerung des Gender Pay Gaps beitragen. „Eine öffentliche Förderung von freiwilligen betrieblichen Maßnahmen könnte empfehlenswert sein, um die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern am Arbeitsmarkt zu reduzieren“, sagt Matthias Collischon, Forscher am IAB.

Die Studie beruht auf Daten des IAB-Betriebspanels und ist hier abrufbar.

HR-Software-Unternehmen mit Platz auf „Forbes Cloud 100“-Liste ausgezeichnet

Das internationale Wirtschaftsmagazin Forbes hat kürzlich erneut seine „Cloud 100“-Liste veröffentlicht. In dem Ranking finden sich auch einige Dienstleister, die mit Lösungen für das Personalmanagement aufwarten. Der deutsche Anbieter Personio mit Sitz in München schafft es mit seinem All-in-One-Angebot dabei auf Platz 88. Der auf Payroll spezialisierte israelische Anbieter Papaya Global landet auf Platz 69. Der HR Software-Entwickler HiBob mit Sitz in London springt in diesem Jahr elf Ränge nach vorne auf Platz 55. Und der auf Recruiting und Payroll spezialisierte Anbieter Deel Company Stats aus San Franzisco schafft es auf Platz 38. Aus der Kalifornischen Metropole kommt auch Gusto mit seinen Lösungen für Payroll, Benefits und andere HR-Prozesse auf Platz 26. Ganz vorne im Ranking: OpenAI.

Hintergrund: Die Forbes-Redaktion prüft jedes Jahr mehrere hundert Einreichungen von nicht-börsennotierten Cloud-Unternehmen und -Startups. Dabei bewertet sie die Firmen anhand von vier Faktoren. Beleuchtet werden ihre geschätzte Bewertung, ihre Betriebskennzahlen, der Personalbereich und die Unternehmenskultur sowie die Marktführerschaft. Für letztere zieht die Redaktion die Meinung einer unabhängigen Jury bestehend aus den Vorständen börsennotierter Cloud-Unternehmen zu Rate.

 

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