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Personalfokus Kienbaum übernimmt eine Hochschule, Teilzeitquote hoch wie nie und Jobmatch Sweden investiert in Deutschland

Die Unternehmensberatung Kienbaum gibt die Übernahme einer Berliner Wirtschaftshochschule bekannt. Zudem ist die Teilzeitquote mit 39,2 Prozent höher als je zuvor und Jobmatch Sweden geht eine Partnerschaft mit einer deutschen Personalberatung ein. Jetzt mehr erfahren!

Personalfokus

Kienbaum übernimmt Berliner Wirtschaftshochschule

Kienbaum und DBU (Bild: Kienbaum)

Fabian Kienbaum (l.), Co-CEO Kienbaum, und Prof. Dr. Achim Hecker, Gründer der DBU. (Bild: Kienbaum)

Die Unternehmensberatung Kienbaum übernimmt die private Wirtschaftshochschule Digital Business University of Applied Sciences (DBU) in Berlin. Bei der Einrichtung handelt es sich um eine recht neue Fachhochschule in Berlin-Kreuzberg. Sie verfügt über 25 Mitarbeitende und hat circa 300 Studierende. Die Hochschule wurde im Jahr 2018 gegründet und erhielt ein Jahr später die staatliche Anerkennung durch die Senatskanzlei für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin.

Unternehmen, Talente und Bildungseinrichtungen zusammenbringen

Mit der Übernahme erschließe sich Kienbaum nicht nur ein völlig neues Geschäftsfeld, sondern wolle damit auch Vorbild für andere sein, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Bedarf sei enorm: Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) könnten bis zum Jahr 2040 bis zu 4,2 Millionen Fachkräfte in Deutschland fehlen. Der Fachkräftemangel belaste in vielen Branchen nicht nur das vorhandene Personal. Er wirke sich auch negativ auf die Daseinsvorsorge und künftige Wachstumschancen aus. Zudem befinde sich Deutschland in einer Phase, in der die Bevölkerung stark altert. Die damit verbundene demografische Herausforderung erforderte innovative Ansätze für den hiesigen Arbeitsmarkt.

Die Arbeitswelt ist im rasanten Umbruch und so müssen Unternehmen, Talente und Bildungseinrichtungen schneller und effizienter zusammenkommen. Mit der Übernahme der DBU gehen wir genau diesen neuen, dringend notwendigen Weg. Wir brauchen eine andere Geschwindigkeit, um in dieser sich rasant verändernden Arbeitswelt als Gesellschaft und Wirtschaftsstandort bestehen zu können und gehen deswegen voran. Wir können nicht darauf warten, dass die Politik handelt, wir müssen selbst vorangehen”, sagt Fabian Kienbaum, Co-CEO des Beratungsunternehmens.

Im Portfolio: Bachelor, Master und Weiterbildung

Die DBU bietet staatlich anerkannte Bachelor- und Masterstudiengänge an, wie etwa „Data Science“, „Digital Business Management“ und „Cyber- & IT-Security“. Darüber hat sie Weiterbildungsmodule in ihrem Portfolio, die Unternehmen für ihre Mitarbeiter buchen können, etwa zum Weiterbilden von Buchhaltern in Richtung Data Science. Mit ihrer Übernahme will Kienbaum laut Pressemitteilung nicht nur eine neue Form des Recruitings etablieren, sondern auch bestehende Mitarbeitende mit intelligenten Lern- und Weiterbildungsformaten versorgen.

Fach- und Führungskräfte sollen sich inhaltlich und persönlich weiterentwickeln können. Lebenslanges Lernen muss Teil der Unternehmenskultur werden. Die DBU bietet innovative Formate und Studiengänge an, die genau dies ermöglichen. „Dieses Angebot wollen wir unseren Klienten und anderen Unternehmen zur Verfügung stellen“, so Fabian Kienbaum.

Vorbesitzer waren die Gründer und PwC

Bis zur Übernahme durch Kienbaum war die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC zu 50 Prozent in Besitz des Bildungsinstituts. Die zweite Hälfte war in den Händen der beiden Gründer Achim Hecker und Holger Bingmann. Die Kölner Beratung hat jetzt laut FAZ alle GmbH-Anteile für einen einstelligen Millionenbetrag übernommen.

In Kienbaum hat die DBU den idealen Partner gefunden, um das ganzheitliche und lebenslange Lernangebot akademischer Aus- und Weiterbildungsbausteine zu einem Full-Service Offering rund um Fachkräfteversorgung und -entwicklung erfolgreich weiterzuentwickeln und auszubauen“, sagt DBU-Gründer Prof. Dr. Achim Hecker. Er werde der DBU auch nach der Übernahme als Geschäftsführer erhalten bleiben. Auch Dr. Holger Bingmann, der seit dem 1. November Senior Advisor der Kienbaum Gruppe ist, bleibe dem Bildungsbereich durch weitere Beteiligungen verbunden.

Teilzeitquote mit 39,2 Prozent so hoch wie noch nie

Mit einem Plus von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresquartal lag die Teilzeitquote im dritten Quartal 2023 bei 39,2 Prozent. Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. „Noch nie lag die Teilzeitquote so hoch wie heute“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal im dritten Quartal deutlich um 1,6 Prozent. Auch stieg die Zahl der Vollzeitbeschäftigten, allerdings deutlich schwächer mit 0,3 Prozent. Ausschlaggebend dafür sei ein Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gastgewerbe oder dem Bereich Erziehung und Unterricht, so das IAB.

4,47 Millionen Beschäftigte gingen im dritten Quartal 2023 einer Nebentätigkeit nach, 2,9 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Damit folgt die Entwicklung wieder dem langfristigen Aufwärtstrend von vor der Pandemie. Die Zahl der Mehrfachbeschäftigten liegt um 410.000 über Vorkrisenniveau. Damit geht mittlerweile jeder zehnte Beschäftigte einer weiteren bezahlten Tätigkeit nach.

Das Arbeitsvolumen ist gegenüber dem Vorjahresquartal mit 15,76 Milliarden Stunden gleichgeblieben. Es liegt damit leicht unter dem Vor-Corona-Stand des dritten Quartals 2019. „Der Wirtschaftsabschwung dämpft das Arbeitsvolumen: Die Beschäftigung steigt kaum noch, es gibt wieder etwas mehr Kurzarbeit sowie weniger Überstunden und Einzahlungen auf die Arbeitszeitkonten“, sagt Weber. Die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,7 Prozent auf 342,3 Stunden. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,7 Prozent und lag im dritten Quartal 2023 bei 46,04 Millionen Personen.

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Jobmatch Sweden investiert in Deutschland

Fredrik Nordén und Felix Schorre (Bild: Unternehmen)

Fredrik Nordén, Jobmatch, und Felix Schorre, Rebel Recruiting (Bild: Unternehmen)

Persönlichkeitstests werden in deutschen Unternehmen bei der Rekrutierung viel weniger eingesetzt als in schwedischen. Diese Beobachtung machte Jobmatch Sweden und sieht jetzt Möglichkeiten, mit seinem Tool Jobmatch Talent auf einem Markt zu wachsen, der zehnmal größer ist als der schwedische. Dafür geht das Unternehmen jetzt eine Partnerschaft mit der Personalberatung Rebel Recruiting ein. Rebel Recruiting wurde 2017 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Köln und konzentriert sich auf Technologie- und Marketingunternehmen in ganz Deutschland.

Einzigartig an Jobmatch Talent ist nach Überzeugung seiner Entwickler, dass der Test sich auf die Arbeitsleistung konzentriere und dadurch eine besonders hohe Vorhersagekraft habe. „Es gibt mehrere andere Global Player in Deutschland, die sich jedoch häufig auf die Persönlichkeitsanalyse konzentrieren. Jobmatch Talent hat einen klaren Fokus auf das Arbeitsleben und analysiert Testteilnehmer:innen auf der Grundlage ihres tatsächlichen beruflichen Charakters“, sagt Fredrik Nordén, Globalization Manager bei Jobmatch Sweden. Jährlich werden laut Unternehmen mit Jobmatch Talent mehr als 40.000 Tests durchgeführt. Felix Schorre, CEO von Rebel Recruiting, zeigt sich von der kommenden Zusammenarbeit überzeugt: „Jobmatch wird uns helfen, unsere eigenen Dienstleistungen zu verbessern. Wir werden sowohl innerhalb unserer Hauptbranchen mit Technologie- und Marketingunternehmen arbeiten als auch neue Kunden finden. Wir haben das Tool selbst getestet und sind beeindruckt, wie gut es der Realität entspricht“.

 

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