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Personalfokus Winterpause am Stellenmarkt und die Sehnsucht von Führungskräften nach Resilienz

Neue Studienergebnisse aus der HR-Welt: Der Stellenmarkt nimmt im Dezember seine Winterpause, so das Stellenportal Indeed. Führungskräfte sehnen sich nach Resilienz und Leistungsfähigkeit, so die Beratung IFIDZ. Und Mitarbeitende wollen laut Qualtrics die durch KI gewonnene Zeit für bessere Qualität nutzen.

Nicht nur Cabrios brauchen eine Winterpause. Laut dem Stellenportal Indeed hat auch der Stellenmarkt im Dezember eine Pause genommen (Bild: picture alliance / dpa-tmn | Benjamin Nolte).

Winterpause am Stellenmarkt

Der deutsche Stellenmarkt blieb im Dezember 2024 stabil: Stellenangebote stiegen im Vergleich zum Vormonat minimal um 0,6 Prozent, laut einer aktuellen Analyse des Stellenportals Indeed. Doch eine Trendwende sei nicht in Sicht, erklärt Virginia Sondergeld, Ökonomin bei Indeed. Stattdessen wird 2025 das Comeback des Arbeitgebermarktes bringen, da viele Unternehmen ihre Personalbudgets kürzen.

Klassische Bürojobs stehen unter Druck

In 14 von 25 analysierten Berufsfeldern blieb die Personalnachfrage im Dezember stabil oder stieg leicht – etwa in den Bereichen Beherbergung, Tourismus und Veranstaltungen (+4,7 %), Reinigungsdienste (+4,4 %) und Gastronomie (+3,3 %).

Im Jahresvergleich zeigt sich jedoch ein Rückgang um 15,2 Prozent. Einzig Transport (+1,5 Prozent) und Medizintechnik (+1,1 Prozent) legten zu, während klassische Bürojobs wie Software-Entwicklung (-32,9 Prozent), Projektmanagement (-32,6 Prozent), Personalwesen (-30,2 Prozent), Kundenservice (-25,9 Prozent) und IT-Support (-23,5 Prozent) stark einbrechen.

Führungskräfte im Spannungsfeld von Resilienz und digitalem Wandel

Eine Online-Befragung der Managementberatung IFIDZ Wiesbaden unter 130 Führungskräften zeigt: Aktuell stehen Führungskräfte vor vielfältigen Herausforderungen, die je nach Unternehmenssituation stark variieren – von Personalaufbau bis hin zu Transformation durch KI. Die zentrale Frage für fast die Hälfte ihrer Befragten (49 Prozent) lautet: „Wie bleibe ich als Führungskraft resilient und leistungsfähig?“. 

Es folgen operative Themen mit 41 Prozent Zustimmung, etwa:

  • Förderung digitaler Kompetenzen im Team
  • Integration von KI und Technologien in Arbeitsprozesse

Als weitere Herausforderungen werden die Themen Mitarbeitermotivation und Anpassungsfähigkeit genannt. Interessant ist, dass nur 20 Prozent der Befragten Zweifel an der Erreichbarkeit vorgegebener Ziele äußern. Auch fühlen sich nur acht Prozent in ihrer Position als Führungskraft existenziell bedroht – trotz angekündigtem Personalabbau in vielen Unternehmen.

Veränderungen am Arbeitsmarkt: Weiterbildung, hybride Modelle und KI

Der Arbeitsmarkt wandelt sich schnell, und Weiterbildung wird immer wichtiger. Laut der Lernplattform Kahoot fürchten fast 50 Prozent der Mitarbeitenden, dass ihre Fähigkeiten bald veralten. Unternehmen setzen verstärkt auf interaktive Lernformate, um ihre Teams für die Zukunft fit zu machen.

Hybride Arbeitsmodelle bleiben relevant
Trotz Rückkehrstrategien einiger Unternehmen werden hybride Modelle weiterhin bevorzugt. Unternehmen sollen durch die Förderung von Flexibilität, die Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfeldes und mit Technologieinvestitionen die Zusammenarbeit und das Engagement der Mitarbeitenden stärken. 

Generation Z verändert die Arbeitswelt
Die Gen Z wird bis 2025 voraussichtlich ein Drittel aller Arbeitskräfte weltweit ausmachen – und die Werte, die sie mitbringt, werden zweifellos unsere Arbeitswelt verändern. Die Kahoot!-Studie zeigt, dass sich neun von zehn Mitarbeitende der Gen Z unwohl in ihrem sozialen Umfeld am Arbeitsplatz fühlen. Sie legt einen besonderen Wert auf Flexibilität, Inklusion und einen erfüllenden Job. 

KI: Vertrauenslücke zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden

Eine Qualtrics-Studie zeigt, dass nur 53 Prozent der Mitarbeitenden weltweit darauf vertrauen, dass ihre Vorgesetzten KI effektiv implementieren – fast 20 Prozent weniger als leitende Angestellte. Zudem glauben 52 Prozent der Mitarbeitenden auf Manager und Managerinnen-Ebene und darunter, dass ihre Führungskraft bei Technologieentscheidungen ihr Wohl über den Gewinn stellt – ein Wert, der 17 Prozent niedriger ist als der von Führungskräften. Nur 47 Prozent sehen klare KI-Prinzipien, ethische Grundsätze und Richtlinien im Einsatz – im Vergleich zu 69 Prozent der Führungskräfte.

Qualität über Quantität

Das Management erhofft sich durch KI einen Produktivitätsschub, muss die Erwartungen aber anpassen: Nur 27 Prozent der Mitarbeitenden wollen die durch KI gewonnene Zeit nutzen, um mehr Arbeit zu erledigen. Stattdessen möchten 47 Prozent die Qualität und 42 Prozent die Effizienz ihrer Arbeit verbessern.

Regionale Unterschiede zeigen: In den USA steht Produktivität im Fokus, in Europa die Arbeitsqualität, während in Asien Effizienz Priorität hat.

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