Stellenmarkt Führungskräfte gefragt, Berufseinsteiger bleiben auf der Strecke
Regional waren Niedersachsen, Rheinland-Pfalz (jeweils -13 Prozent) und Baden-Württemberg (-15,5 Prozent) am stärksten von den Rückgängen betroffen, während sich der Stellenmarkt in Brandenburg und Thüringen moderater entwickelte. Dies sind die Ergebnisse des aktuellen salesjob-Index, einer umfassenden und quartalsweise erscheinenden Analyse des Stellenmarkts für Vertriebsmitarbeiter.
Von Juli bis September 2024 wurden deutschlandweit etwa 300.500 Stellen für Sales-Spezialisten in Printmedien, auf Online-Jobbörsen und Unternehmenswebsites ausgeschrieben. Verglichen mit demselben Zeitraum des Vorjahres, in dem knapp 334.500 Positionen veröffentlicht wurden, zeigt sich ein Rückgang von 10,2 Prozent. Im Gesamtstellenmarkt ist das Jobangebot hingegen nur um 3,2 Prozent zurückgegangen.
Stellenangebot im Wohnungswesen wächst, Bildungssektor stark rückläufig
Die aktuelle Entwicklung der Branchenlandschaft zeigt unterschiedliche Tendenzen: Das Jobangebot für Vertriebler im Grundstücks- und Wohnungswesen legte um 6,4 Prozent zu und verzeichnete damit den stärksten Anstieg. Auch die Wasserversorgung verzeichnete ein leichtes Plus von 2,4 Prozent. Stabil blieb die Situation im Gesundheits- und Sozialwesen, wo kaum eine Veränderung gegenüber dem Vorjahr festzustellen war. In der Land- und Forstwirtschaft genau das gleiche Bild.
In einigen Bereichen waren jedoch auch deutliche Einbrüche zu beobachten: Das Gastgewerbe verzeichnete einen spürbaren Rückgang von 9,5 Prozent, während im Bereich Verkehr und Lagerei ein Minus von 14,7 Prozent registriert wurde. Besonders stark betroffen im dritten Quartal war der Bildungssektor (Branche Erziehung und Unterricht), in dem die Nachfrage um 17,4 Prozent zurückging.
Bessere Zeiten für Führungskräfte
Während die Nachfrage nach Berufseinsteigern und Fachkräften deutlich rückläufig ist, können zumindest Führungskräfte, die auf Jobsuche sind, aufatmen. Im dritten Quartal verzeichnete der Stellenmarkt für Führungskräfte im Vertrieb einen Anstieg um 4,9 Prozent (mehr als 31.800 offene Stellen). Fachkräfte hingegen mussten einen Rückgang der Stellenangebote von fast elf Prozent hinnehmen. Am stärksten betroffen waren Berufseinsteiger. Das Stellenangebot verzeichnete hier einen Rückgang um 16 Prozent, obwohl immer noch rund 36.100 Positionen offen waren.
Auch bei den Jobprofilen zeigen sich deutliche Unterschiede: Handelsvertreter waren mit einem Anstieg von 23,7 Prozent besonders gefragt, gefolgt von Key Account Managern mit einem Zuwachs von 10,6 Prozent und technischen Vertriebsmitarbeitern, deren Nachfrage leicht um 1,6 Prozent stieg. Auf der anderen Seite sank die Nachfrage nach Vertriebsinnendienstkräften um 10,4 Prozent, Vertriebsaußendienstmitarbeitern um 15,5 Prozent und Kundenberatern sogar um 22,7 Prozent.
Hamburg, Brandenburg und Thüringen verzeichnen nur leichte Rückgänge
Der regionale Vergleich der Bundesländer zeigt einen allgemeinen Rückgang bei den ausgeschriebenen Vertriebsstellen, spiegelt aber auch lokale Unterschiede wider. Am besten schnitten im dritten Quartal 2024 Brandenburg mit einem Minus von drei Prozent, Thüringen mit 4,6 Prozent und Hamburg mit 5,2 Prozent ab. Diese Regionen verzeichneten die geringsten Rückgänge im Bedarf an Vertriebspersonal. Dagegen hatten Niedersachsen und Rheinland-Pfalz mit einem Rückgang von jeweils 13 Prozent, Nordrhein-Westfalen mit 13,5 Prozent und Baden-Württemberg mit 15,5 Prozent die größten Einbußen zu verzeichnen und boten damit die schlechtesten Aussichten für Vertriebsspezialisten.
Im dritten Quartal 2024 wurden die Eigenschaften „kundenfreundlich“, „serviceorientiert“ und „dienstleistungsorientiert“ bei Stellenanzeigen im Vertrieb fast neun Prozent seltener erwähnt als im 3. Quartal 2023. Dies dürfte jedoch ein Effekt des allgemeinen Stellenrückgangs sein und kein Indiz dafür, dass diese Eigenschaften im Vertrieb an Relevanz verlieren.
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