Employee Experience Trends Report Engagement der Angestellten steigt, wenn Unternehmenskultur stimmt

Aus dem sechsten jährlichen Employee Experience Trends Report von Qualtrics, der auf den Antworten von mehr als 35.000 Mitarbeitenden aus 23 Ländern weltweit beruht, gehen die folgenden fünf Trends für die Employee Experience im Jahr 2025 hervor:
Trend 1: Die besten Arbeitgeber des Jahres 2025 gestalten die Arbeit weniger chaotisch
In einer Zeit des rasanten Wandels sind Mitarbeitende engagierter, wenn die Prozesse am Arbeitsplatz und die Unternehmenskultur sie unterstützen und ihnen die Erfüllung ihrer Aufgaben erleichtern. Eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung ist der stärkste Prädiktor für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, doch gehört sie aktuell zu den am schlechtesten bewerteten Kriterien weltweit.
40 Prozent der Mitarbeitenden geben an, sich unter Druck gesetzt zu fühlen, produktiver zu sein. Dieser Druck entsteht in erster Linie dadurch, dass sie versuchen, mit dem Tempo der Veränderungen Schritt zu halten. Hinzu kommt das allgemeine wirtschaftliche Umfeld und strategische Veränderungen im Unternehmen. Wenn Mitarbeitende zu viel Druck verspüren, sind sie weniger engagiert und ihr Wohlbefinden leidet. Führungskräfte können diesen Druck mindern, indem sie ihren Mitarbeitenden helfen, Veränderungen zu verstehen und sich an diese anzupassen.
„In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass Engagement und Wohlbefinden am höchsten sind, wenn die Mitarbeitenden stolz auf den Impact ihres Unternehmens sind, den dieses auf die Kunden hat, und sich bei der Anpassung an Veränderungen unterstützt fühlen“, so Dr. Benjamin Granger, Chief Workplace Psychologist bei Qualtrics. „Der Mensch im Allgemeinen ist sehr gut darin, sich an Veränderungen anzupassen, solange er dabei unterstützt wird. Der steigende Druck, produktiv zu sein, muss mit verstärkter organisatorischer Unterstützung und Kommunikation einhergehen.“
Trend 2: Junge Arbeitnehmer sind überraschend optimistisch, aber leider illoyal
Arbeitnehmer unter 25 Jahren bringen eine sehr engagierte, optimistische Energie mit. Sie wollen den Wandel vorantreiben und haben eine insgesamt positive Einstellung sowohl zur Zukunft ihres Unternehmens als auch der eigenen.
„Wenn Führungskräfte dem Klischee folgen, dass junge Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen faul, unengagiert und zu anspruchsvoll sind, erweisen sie ihrem Unternehmen einen schlechten Dienst. Den Optimismus, den junge Arbeitnehmer mitbringen, zu unterdrücken, wäre alles andere als produktiv, vor allem, wo er so leicht gefördert werden kann und große Kreativität und Innovationen hervorbringt“, so Granger.
Leider können Unternehmen nicht auf lange Sicht mit der Arbeitskraft ihrer jungen Optimisten rechnen: Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden (56 Prozent), die weniger als sechs Monate in einem Unternehmen angestellt sind, planen, das Unternehmen innerhalb von drei Jahren zu verlassen, verglichen mit nur 34 Prozent der längerfristig Beschäftigten.
Trend 3: Der Gesamteindruck vom Unternehmen wird durch den Firmeneinstieg und -austritt ruiniert
Der Gesamteindruck ist ruiniert, wenn Unternehmen die Moral ihrer neuen Mitarbeitenden – teilweise sogar schon vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn, zum Beispiel durch schlechte Erfahrungen im Bewerbungsverfahren – trüben. Laut Trends Report wurden die Erfahrungen während des Bewerbungsprozesses im Vergleich zu anderen wichtigen Phasen der Mitarbeiterreise, wie zum Beispiel dem Onboarding, einem Rollenwechsel oder bei der Bewerbung um eine Beförderung, von allen Befragten am schlechtesten bewertet. Damit sinkt die Motivation, längerfristig zu bleiben, enorm. Das gleiche gilt für den Ausstieg aus dem Unternehmen. Natürlich hat das wiederum negative Auswirkungen auf das Image und das Recruiting neuer Talente.
„Potenzielle und ehemalige Mitarbeitende werden oft übersehen, wenn es um den Ruf eines Unternehmens geht. Doch Unternehmen gehen ein unnötiges Risiko ein, wenn sie diese Erfahrungen nicht berücksichtigen“, weiß Granger und führt aus: „Unternehmen, die in die ersten und letzten Eindrücke investieren, haben einen erheblichen Vorteil, wenn es darum geht, in Zukunft talentierte Bewerber anzuziehen, von denen einige mit verbesserten Fähigkeiten und Erfahrungen in das Unternehmen zurückkehren.“
Trend 4: Kurzfristige Gewinne versus Vertrauen
Mehr als zwei Drittel der Mitarbeitenden glauben, dass ihre Führungskräfte sowohl kompetent sind, als auch im Einklang mit den Werten des Unternehmens handeln, aber nur 56 Prozent nehmen an, dass sie das Wohl der Mitarbeitenden über kurzfristige Gewinne stellen würden. Unternehmensleiter und Unternehmensleiterinnen stehen vor der Herausforderung einer unausgeglichenen Weltwirtschaft und einer abnehmenden Kundentreue, aber der langfristige Erfolg des Unternehmens ist auch gefährdet, wenn sie die Bedeutung des Vertrauens der Mitarbeitenden übersehen.
„Die meisten Führungskräfte sind mit der Verfolgung operativer Kennzahlen zufrieden, aber diejenigen, die das Vertrauen der Mitarbeitenden gewinnen, gehen noch weiter und haben stetig ein Auge darauf, wie sich die Mitarbeitenden fühlen, und verdoppeln ihr vertrauensbildendes Verhalten und ihre Kommunikation in schwierigen Zeiten“, so Granger.
Die Mitarbeitenden vertrauen ihren Führungskräften eher, wenn:
- die Führungsebene auf das Feedback der Mitarbeitenden reagiert
- die Führungsebene unterschiedliche Perspektiven schätzt
- eine offene und ehrliche Kommunikation im Unternehmen herrscht
- die Arbeitsabläufe es den Mitarbeitenden ermöglichen, so produktiv wie möglich zu sein
- das Unternehmen kontinuierlich die Art und Weise, wie die Arbeit erledigt wird, verbessert
Trend 5: Mitarbeitende haben in Sachen KI die Nase vorn
Arbeitnehmende sind bei der Einführung von KI schneller als ihre Arbeitgebenden: Fast die Hälfte der Mitarbeitenden (45 Prozent) gibt an, dass ihr Unternehmen keine KI-Förderung und -Schulung anbietet, und ein ähnlich großer Anteil sagt, ihr Unternehmen habe keine klaren KI-Richtlinien,
-Ethik oder -Grundsätze oder sie wissen nichts von deren Existenz.
Ein Viertel der Mitarbeitenden, die KI bei der Arbeit nutzen, verwenden Tools, die sie selbst gefunden haben, und nicht solche, die vom Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden. Das bedeutet, dass sie wahrscheinlich nicht von der IT-Abteilung oder den Sicherheitsteams genehmigt wurden und möglicherweise keine Schutzmaßnahmen für Unternehmens- oder Kundendaten haben. Fast die Hälfte (44 Prozent) der Mitarbeitenden gibt an, KI täglich oder wöchentlich zu nutzen, und Mitarbeitende, die KI regelmäßig nutzen, sind positiver eingestellt, was das Potenzial von KI für ihre Arbeit angeht, als Mitarbeitende, die sie selten nutzen.
„Es gibt einen wachsenden Wunsch und eine wachsende Bereitschaft unter den Arbeitnehmern, KI zu nutzen, selbst wenn dies nicht ausdrücklich vom Unternehmen unterstützt wird“, so Granger. „Dies birgt erhebliche Risiken für Mitarbeitende, Kunden und Unternehmen gleichermaßen. Es ist viel besser, wenn die Unternehmensleitung genehmigte Tools und klare Anleitungen bereitstellt, um die Vorteile dieser Technologien zu nutzen, ohne das Unternehmen oder die Kunden zu gefährden.“
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