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Digitalisierung Digitalisierung ausgebremst? Zahl der IT-Jobs sinkt 2024 um zehn Prozent

Die Wirtschaftskrise hinterlässt Spuren: 2024 ist das Stellenangebot für Informatiker erstmals seit Jahren deutlich gesunken. Wirtschaft und Verwaltung schrieben nur noch 780.000 IT-Jobs aus - 10 Prozent weniger als 2023. Größter Arbeitgeber für IT-Experten blieb die IKT-Branche mit über 229.000 Stellen. Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Stellenmarkt-Analyse der Berliner Personalmarktforschung Index Research. Quellenbasis war Index Anzeigendaten, die größte Stellenanzeigen-Datenbank Europas.

(Bild: picture alliance / HOCH ZWEI | HOCH ZWEI)

Deutschland braucht weiterhin dringend Informatiker, um die digitale Transformation voranzutreiben. Bundesweit ging die Zahl der öffentlich ausgeschriebenen IT-Stellen 2024 jedoch um rund 10 Prozent auf knapp 780.000 Stellen zurück. Bereits 2023 war die Nachfrage mit minus 1 Prozent auf 868.000 Jobs leicht rückläufig. 2022 lag das Jobangebot mit über 876.000 Stellen noch 21 Prozent über dem Niveau von 2021.

Nachfrage nach Top-Führungskräften schwankt stark

Der Rückgang folgt einem mehrjährigen Wachstumstrend bei den Top-Führungspositionen. Im Jahr 2023 wurden noch über 56.000 solcher Stellen öffentlich ausgeschrieben. Das waren elf Prozent mehr als im Vorjahr. Auch 2022 stieg die Nachfrage um nahezu 17 Prozent auf fast 51.000 Jobangebote. 2021 wuchs der Markt besonders stark. Mit nahezu 44.000 Positionen verzeichnete er ein Plus von mehr als 28 Prozent.

Die wirtschaftliche Unsicherheit hat dazu geführt, dass Unternehmen vorsichtiger geworden sind und Spitzenpositionen deutlich seltener neu besetzen

erklärt Index-CEO Jürgen Grenz. 

Welche Branchen suchen die meisten IT-Experten?

Die meisten IT-Jobs gab es 2024 in der Informations- und Kommunikationstechnik (über 229.000 Stellen). Dahinter folgen die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleister (fast 119.000 Stellen) sowie die Industrie (mehr als 94.000 Stellen). 

Die wirtschaftlich angespannte Situation in vielen Unternehmen schlägt sich auch in der Nachfrage nach Informatikern nieder, auch wenn die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Produkten nach wie vor auf der Tagesordnung steht

analysiert Jürgen Grenz, CEO der Index Gruppe. 

Studium schlägt Ausbildung - aber IT-Nachwuchs stark gefragt

Unternehmen bevorzugen Informatiker mit akademischem Abschluss. 2024 richteten sich über 351.000 IT-Stellen explizit an Fachkräfte mit Hochschulabschluss. Für Informatiker mit dualer Berufsausbildung gab es rund 147.000 Jobangebote. 

Gleichzeitig setzt die IT-Branche trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage klar auf Nachwuchsförderung: 2024 haben Unternehmen und öffentliche Einrichtungen mehr als 60.000 Ausbildungsplätze sowie fast 37.000 Stellen für Praktikanten und Werkstudenten ausgeschrieben.

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