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Guido Happe, Akademie für Enkelfähigkeit „Die interne Entwicklung von Führungskräften wird ein entscheidender Wettbewerbshebel sein“
Kürzlich haben Sie die „Akademie für Enkelfähigkeit“ ins Leben gerufen. Wie kam es zu der Idee und was bedeutet für Sie der Begriff „Enkelfähigkeit“?
Guido Happe: Die Idee ist aus unserer seit 2010 etablierten Board Academy für Beirats-und Aufsichtsratsarbeit heraus entstanden, da der Ruf nach einem spezifischen Angebot für Familienunternehmende und deren Mitarbeitende kam. Gemeinsam mit der Firma Haniel haben wir dann den Begriff Enkelfähigkeit für diese neue Gründung eingetragen und mit Partnern wie unter anderem UnternehmerTUM aus München, Körber Digital aus Berlin, Teekanne aus Düsseldorf, Rügenwalder aus Bad Zwischenahn, Semcoglas aus Westerstede und mey aus Albstadt eine Programmlandschaft definiert, um eine Akademie aufzubauen mit Seminarhalten für Unternehmen, die Organisationen für die nächste und übernächste Generationen schaffen wollen.
Enkelfähigkeit bedeutet für uns hierbei wirtschaftlicher Erfolg durch Nachhaltbarkeit mit Nachhaltigkeit und generationenübergreifender Eco-System-Planung und Handlung. Von unternehmerischem Handeln auf Zeit hin zu Handeln über Zeit für soziale, wirtschaftliche, klimatische, kreislaufwirtschaftliche, innovative, lernorientierte langfristige Performance Stabilität. Im Fokus steht, als Unternehmen möglichst unendlich lange erfolgreich und profitabel „im Spiel“ zu bleiben, zu viele Überraschungen möglichst zu vermeiden und als Organisation mit Veränderungen aktiv umgehen zu können.
Als Zielgruppe sprechen Sie insbesondere Familienunternehmen an. Welchen besonderen Herausforderungen stehen diese gegenüber?
Guido Happe: Familienunternehmen stehen vor Nachfolgeübergaben, Innovationsaufgaben und langfristiger Wertentwicklung, um auch für die nachfolgenden Generationen der Gesellschafter, aber auch der Mitarbeitenden, ein erfolgreiches Unternehmensumfeld sicherstellen zu können. Die interne Entwicklung von Führungskräften wird ein entscheidender Wettbewerbshebel sein, ebenso die Flexibilität hinsichtlich Skills und langfristiger Innovationsorientierung. Ein Generationenwechsel ist nicht nur ein Familienthema, sondern verändert die gesamtunternehmerische Organisation, Prozesslandschaft und Kultur und muss mit einer verlässlichen und verständlichen Kommunikation vor- und nachbereitet werden. Regionale Tradition, globale Aktion und lokale Verbundenheit vermischen sich. Eine Besonderheit von Familienunternehmen ist ihre regionale Verwurzelung. Diese bleibt auch bestehen, wenn das Unternehmen global am Markt agiert.
Was macht Ihrer Meinung nach den besonderen Mehrwert der Angebote der „Akademie für Enkelfähigkeit“ aus? Stehen diese auch Interessierten aus Nicht-Familienunternehmen offen?
Guido Happe: Einzigartig ist das Team der Referentinnen und Seminarverantwortlichen, denn wir haben Familienunternehmende, CEO’s, Gremien und Experten aus Familienunternehmen für Familienunternehmen als Referenten begeistern können. Auch die Qualität der Partner und die physische Campus-Infrastruktur an bereits acht bundesweiten Standorten ist einzigartig. Damit schaffen wir eine geografische Nähe und damit eine nachhaltige Teilnahmemöglichkeit. Wir sind zudem als Seminaranbieter familienfreundlich, denn zu unseren Seminaren können teilnehmende Mütter und Väter ihre Kinder mitbringen, da wir ein professionelles Nanny System aufgebaut haben. Auch das hat es zuvor nicht gegeben. Unser Akademiekonzept lebt neben inhaltlicher Excellenz der Seminare auch von der Alumni-Community und den monatlich stattfinden Future Lounges, einem Community Event-Format mit Vorträgen, Diskussionen und Networking.
Viele der Seminare sind zudem auch interessant und wertschaffend für Nicht-Familienunternehmen, daher sind Teilnehmende aus ihren Reihen auch willkommen.
Welche Themen werden im Programm die größte Rolle spielen? Wird es auch speziell auf Personalabteilungen in Familienunternehmen zugeschnittene Inhalte geben?
Guido Happe: Nachdem wir die ganze Bandbreite für eine Begleitung für Zukunftsfähigkeit abbilden, haben wir keine Prioritäten im Programm. Wir bieten kuratierte Inhouse-Seminare für Unternehmen an und arbeiten auch mit Unternehmen als integrierter Akademiearm von Personalabteilungen und Führungskräfteentwicklung.
Spannende Seminarthemen und renommierte Referentinnen und Referenten sind das eine. Inhalte wollen allerdings auch vermittelt werden. Auf welche Methoden und Formate setzen Sie?
Guido Happe: Unsere Formate sind Praxisformate. D.h. wir verzichten auf hunderte von Folien, zeigen vielmehr auch im Detail, wie die spezifischen Seminarthemen praktisch erlebbar gemacht werden und danach auch selbst aktiv in die Hand genommen werden können. Die Teilnehmenden arbeiten aktiv mit und auch Gruppenarbeitsformate gehören dazu ebenso wie unser Resultshop-Modell. Beispielsweise ist Bestandteil des Medien-/Storytelling-Seminars eine Live-Teilnahme an einer Wirtschaftsredaktionssitzung inklusive Diskussion mit den Redakteuren. Unser Seminar zu werte-basierter Führung findet unter anderem in Oldenburg statt und beinhaltet auch eine Unternehmensführung der Firma Semcoglas und den Besuch eines Basketball-Bundesligaspiels, um unseren Ansatz des Sports4Leadership zu integrieren. Unsere Learning Journeys, die von UnternehmerTUM umgesetzt werden, finden im Innovation Colab München statt und öffnen neue Perspektiven durch Einblick in Innovationen vor Ort und in Best-Case-Beispiele aus der gelebten Praxis.
Über die Person
Guido Happe ist Gründer und Geschäftsführer der ‚Akademie für Enkelfähigkeit‘ für Familienunternehmen, Gründer und Geschäftsführer der Board Academy, einer Akademie für die Ausbildung, Zertifizierung und Vernetzung sowie Vermittlung von Beirat:innen und Aufsichtsrat:innen. Er ist zudem Gesellschafter und Beirat von www.familienfreundliche-arbeitgeber.de, www.momjobs.de, www.deingin.de, www1007art.com und unter anderem Beiratsvorsitzender der internationalen Unternehmensberatung ‚Concimus‘ sowie... mehr
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