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Personalfokus Deutsche mehr im Homeoffice, Kampf um Spitzenjobs wird härter, ITlern geht es immer schlechter, Deutsche scheuen Umzüge für den Jobwechsel & Gehälter von Spitzenverdiener

Eine aktuelle Analyse des ifo Instituts zeigt, dass Deutsche im internationalen Vergleich überdurchschnittlich oft im Homeoffice arbeiten. Stepstone veröffentlichte den Gehaltsreport 2025, der zeigt, ab welchem Jahresbruttogehalt Beschäftigte zu den Spitzenverdienern gehören. Außerdem: Unternehmen und öffentliche Einrichtungen müssen sich intensiver mit der Umzugsbereitschaft ihrer Mitarbeiter auseinandersetzen und Fittkau & Maaß Consulting lieferte wichtige Erkenntnisse über die Arbeitsbelastung von ITlern.

Über die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) ist grundsätzlich bereit, für einen neuen Job umzuziehen – jedoch nur unter bestimmten Bedingungen (Bild: picture alliance / Zoonar | Dmitrii Marchenko).

ifo Institut/EconPol Europe: Deutsche sind mehr im Homeoffice als Beschäftigte in anderen Ländern

Im weltweiten Vergleich arbeiten die Deutschen überdurchschnittlich oft von zuhause. Dies zeigt eine neue Auswertung des ifo Instituts unter Arbeitnehmern mit Hochschulabschluss in 40 Ländern. Demnach arbeiten Menschen in Deutschland durchschnittlich an 1,6 Tagen pro Woche von zuhause. Der globale Durchschnitt beträgt 1,2 Tage pro Woche bei Vollzeit von mindestens sechs Arbeitsstunden pro Tag. „Trotz prominenter Beispiele von Unternehmen, die ihre Beschäftigten zurück ins Büro holen, zeigen unsere Ergebnisse, dass die Homeoffice-Quote seit 2023 international stabil ist“, sagt ifo Forscher Mathias Dolls.

In Europa wird unter den Akademikern lediglich in Finnland mehr von zuhause gearbeitet (im Durchschnitt 1,7 Tage pro Woche). Weltweit am weitesten verbreitet ist Homeoffice in Kanada (1,9 Tage) und im Vereinigten Königreich (1,8 Tage). In den USA und Indien arbeiten die Menschen ebenfalls an 1,6 Tagen von zuhause. Am wenigsten verbreitet ist das Homeoffice in Südkorea (0,5 Tage), China und Griechenland (je 0,6 Tage).

Beschäftigte mit Kindern teilen ihre Arbeitswoche häufiger zwischen dem Homeoffice und dem Standort des Arbeitgebers auf, während Beschäftigte ohne Kinder häufiger entweder vollständig remote oder vollständig vor Ort arbeiten. In beinahe allen Ländern ist die Homeofficerate bei Männern und Frauen ähnlich hoch. Der Wunsch, im Homeoffice zu arbeiten, ist bei Frauen mit Kindern stärker ausgeprägt als bei Frauen ohne Kinder.

Die Studie wurde von November 2024 bis Februar 2025 in 40 Ländern unter Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren durchgeführt. In Frankreich, Deutschland, Italien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten umfasst die Gesamtstichprobe jeweils mehr als 2.500 Befragte. In allen anderen Ländern umfasst die Gesamtstichprobe etwa 1.000 Antworten.

Kampf um Spitzenjobs wird härter

Top-Führungsjobs sind rar: Unternehmen und öffentliche Einrichtungen haben 2024 bundesweit nur noch 45.000 Positionen für Geschäftsführer und Vorstände ausgeschrieben – fast ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Damit lag der Anteil dieser Führungspositionen am gesamten Stellenangebot bei mageren 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der ausgeschriebenen Positionen für die oberste Führungsebene um über 19 Prozent. Die mit Abstand meisten C-Level-Stellen wurden im Gastgewerbe mit fast 5.000 Stellen ausgeschrieben. Der Anteil der Spitzenpositionen bewegte sich in allen Bundesländern zwischen 0,3 und 0,5 Prozent an der gesamten Anzeigenschaltung. Das zeigt die jüngste Analyse der Berliner Personalmarktforschung Index Research. Quellenbasis war ihr Index Anzeigendaten.

ITlern in Deutschland geht es immer schlechter

Die Studie „IT-Angestellte am Limit“ des IT-Portals Golem und Fittkau & Maaß Consulting zeigt eine zunehmende Verschlechterung der körperlichen und psychischen Gesundheit von IT-Fachkräften in Deutschland. 37 Prozent der Befragten bewerten ihre körperliche, 42 Prozent ihre psychische Gesundheit als schlecht – ein klarer Anstieg zum Vorjahr. Hauptursachen sind hoher Druck, unklare Vorgaben und fehlende Wertschätzung. Viele arbeiten trotz Krankheit weiter, vor allem wegen fehlender Vertretung (71 Prozent). Ein Drittel berichtet von Burn-out-Fällen im Team, fast 30 Prozent haben innerlich gekündigt. Zwar sprechen viele offen mit Vorgesetzten über ihre Gesundheit, doch es besteht dringender Handlungsbedarf: Unternehmen müssen gezielt Prävention, ein gesundes Arbeitsklima und flexible Modelle fördern.

Deutsche scheuen Umzüge für den Jobwechsel

Eine Umfrage von Indeed zeigt: Über die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) ist grundsätzlich bereit, für einen neuen Job umzuziehen – jedoch nur unter bestimmten Bedingungen. Heimatverbundenheit, das soziale Umfeld und finanzielle Anreize spielen dabei eine zentrale Rolle. Viele schrecken vor einem Umzug zurück, weil sie Nähe zu Familie und Freunden bewahren wollen oder negative Auswirkungen auf den eigenen Haushalt befürchten. Bevorzugt wird ein Umzug in der näheren Umgebung und meist innerhalb des eigenen Bundeslands, wobei ein deutliches Ost-West-Gefälle sichtbar ist.

Statt umzuziehen, nehmen viele lieber längere Pendelzeiten (bis zu zwei Stunden) oder Remote Work in Kauf. Wichtigste Umzugsmotive sind ein höheres Gehalt (67 Prozent), geringere Lebenshaltungskosten und eine bessere Work-Life-Balance. Inhalte der Arbeit oder Karrierechancen sind weniger entscheidend.

Arbeitgeber können laut der Studie Umzugsbereitschaft steigern, indem sie Umzugskosten übernehmen (61 Prozent) und bei Wohnungssuche oder Familienangelegenheiten helfen. Solche Maßnahmen stärken die Arbeitgeberattraktivität und zeigen Wertschätzung für die persönlichen Bedürfnisse der Beschäftigten.

Stepstone Gehaltsreport: Mit diesen Gehältern gehören Beschäftigte zu den Spitzenverdienenden

Der Stepstone Gehaltsreport 2025 zeigt, dass das Gehalt nach wie vor der wichtigste Faktor bei der Jobwahl in Deutschland ist. Die Analyse gibt einen klaren Überblick darüber, ab welchen Jahresbruttogehältern Beschäftigte zu den Spitzenverdienenden zählen: Wer zur obersten Einkommensgruppe gehören möchte, muss jährlich mindestens 80.000 Euro (oberste zehn Prozent) oder 97.000 Euro (oberste fünf Prozent) verdienen. Das oberste Prozent beginnt bei einem Gehalt von 143.750 Euro. Zum Vergleich: Der bundesweite Median liegt bei 45.800 Euro brutto jährlich.

Regionale Unterschiede sind deutlich erkennbar. Die höchsten Mediangehälter werden in Hamburg (52.000 Euro), Hessen und Baden-Württemberg (je 50.250 Euro) sowie Bayern (50.000 Euro) gezahlt. In strukturschwächeren Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt reicht bereits ein Einkommen von rund 61.750 Euro, um zu den obersten zehn Prozent zu gehören. In wirtschaftsstärkeren Regionen wie NRW liegt diese Schwelle dagegen bei 79.000 €. Das zeigt: In Metropolregionen mit vielen global agierenden Unternehmen werden überdurchschnittliche Gehälter gezahlt, insbesondere für spezialisierte Fachkräfte und Führungspersonal.

Auch ohne Führungsverantwortung sind hohe Gehälter möglich – vor allem in bestimmten Berufsgruppen mit hoher Spezialisierung. Dazu zählen insbesondere Mediziner:innen wie Radiolog:innen (121.750 Euro) und Anästhesist:innen (103.000 Euro), ebenso wie Jurist:innen, etwa Patentanwält:innen (106.500 Euro) oder Senior Legal Counsel (105.000 Euro), sowie Berater:innen und IT-Expert:innen. In der Tech-Branche erreichen Enterprise Architects und Solution Architects ebenfalls Gehälter jenseits der 100.000 Euro-Marke.

Langfristig dürften die Gehälter in gefragten Zukunftsbranchen weiter steigen. Dazu zählen unter anderem die Pharma- und Biotechbranche, Luft- und Raumfahrt, sowie Berufe rund um Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und nachhaltige Technologien. Auch der Gesundheitssektor gewinnt durch den demografischen Wandel an Bedeutung und Gehaltspotenzial

 

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