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Umfrage softgarden Bewerbende setzen auf Stabilität und Weiterbildung

Der Trend zur Kandidatenorientierung auf dem Arbeitsmarkt ist möglicherweise gebrochen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von softgarden, für die der Recruitingexperte von Februar bis April dieses Jahres 5.475 Bewerbende befragt hat.

Laut Umfrage sind mehr Menschen wieder zu einem beruflich bedingten Umzug bereit. (Bild: picture alliance / PhotoAlto | Frédéric Cirou)

Der Umfrage zufolge nimmt der Anteil der Joboptimierer unter den Bewerbenden ab, mehr Menschen sind wieder zu einem beruflich bedingten Umzug bereit. Langfristige Beschäftigungssicherheit spielt in dieser Situation eine große Rolle – ebenso wie berufliche Weiterbildung.

Der Anteil an Joboptimierern (Menschen, die sich bewerben, um sich beruflich zu verbessern) ist leicht rückläufig. Anfang 2024 waren es noch 67 Prozent, aktuell sind es 66 Prozent. Der Trend zu einer immer größeren Kandidatenorientierung scheint vor dem Hintergrund einer ausgeprägten Krisensituation gebrochen. 

Dafür sprechen weitere Zahlen aus der Umfrage. So steigt zum Beispiel die Umzugsbereitschaft: Vor einem Jahr schlossen noch 52 Prozent der von uns befragten Bewerbenden einen jobbedingten Umzug kategorisch aus, jetzt ist es nur noch eine Minderheit von 47 Prozent.

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Jobstabilität ist Trumpf

In dieser Situation prägt Jobstabilität die Wünsche an mögliche Arbeitgeber: 50,9 Prozent finden „langfristige Jobstabilität“ „sehr wichtig“, weitere 45 Prozent wichtig. 44 Prozent der Akademiker finden sie „sehr wichtig“, bei Menschen mit einfacher Schulbildung sind es 59 Prozent. 54 Prozent der Befragten wären sogar bereit, für einen stabilen Job auf einen Teil des Gehalts zu verzichten.

Abschied vom Modell des lebenslangen Arbeitgebers

Trotzdem gehört das Modell des „lebenslangen Arbeitgebers“ als Wunschbild für die Mehrheit der Bewerbenden der Vergangenheit an. Nur noch 28 Prozent möchten sich einmal bewerben und dann ihrem Arbeitgeber bis zur Rente treu bleiben. 

Eine Ausnahme bilden hier Menschen mit einfacher Schulbildung: Eine relative Mehrheit von 43 Prozent wünscht sich den lebenslangen Arbeitgeber, bei Akademikern sind es nur 19 Prozent. Über die Bewerberzielgruppen hinweg favorisiert die Mehrheit (52 Prozent) aktuell stabile Verhältnisse mit gelegentlichem Wechsel alle fünf bis zehn Jahre. Nur eine Minderheit von 20 Prozent kann dem opportunitätsgetriebenen häufigeren Wechsel etwas abgewinnen.

Stabilitätsvertrauen und Unternehmenstypen

Wem trauen Bewerbende aktuell am ehesten stabile Jobs zu? Hier führt der Öffentliche Dienst mit 48 Prozent „Trifft voll zu“-Bewertungen, aber selbst dieser genießt nicht mehr das uneingeschränkte Vertrauen der Mehrheit. Das Schlusslicht bilden kleinere Unternehmen mit 13 Prozent und Aktiengesellschaften mit 13 Prozent.

Weiterbildung und Bindung

Eine große Mehrheit der Bewerbenden möchte aktuell in die eigene Beschäftigungsfähigkeit investieren und nimmt für die nächsten fünf Jahre Weiterbildungsmaßnahmen in den Blick. Hoch im Kurs stehen kürzere Seminare und Weiterbildungen (45 Prozent „trifft voll zu“) sowie selbstständiges Lernen anhand von Fachpublikationen, Podcasts oder Videos (35 Prozent).

Eine längere Weiterbildung von einem halben Jahr oder mehr zieht nur rund ein Viertel ernsthaft in Betracht (25 Prozent). Weiterbildungsangebote betrachten 53 Prozent als „sehr wichtig“ für die langfristige Bindung an einen Arbeitgeber, weitere 41 Prozent als „wichtig“.

KI – vor allem für Akademiker von Interesse

35 Prozent der Bewerbenden planen ernsthaft, sich in den kommenden fünf Jahren im Rahmen von beruflicher Weiterbildung intensiv mit Künstlicher Intelligenz zu beschäftigen. Akademiker (44 Prozent) tun dies weit häufiger als Personen mit einfachem Schulabschluss (26 Prozent) – ein Abstand von 18 Prozentpunkten. Männer (39 Prozent) zeigen sich dafür offener als Frauen (31 Prozent). Der Unterschied zwischen Vollzeit- (37 Prozent) und Teilzeitkräften (28 Prozent) bei dieser Frage liegt bei satten neun Prozentpunkten.

 

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