Index Research Auch nach Corona: Gesundheitspersonal weiter stark nachgefragt
Die hohe Nachfrage nach Gesundheitspersonal ist vor allem demografisch bedingt.
Eine immer älter werdende Gesellschaft führt zu einem steigenden Bedarf an Pflege und Betreuung.
Gleichzeitig gelten Gesundheitsberufe häufig als unattraktiv. Die hohe Arbeitsbelastung, Schichtdienste und eine vergleichsweise niedrige Bezahlung schrecken viele potenzielle Fachkräfte ab.
Personalbedarf im Gesundheitswesen steigt seit Jahren
Von Januar bis August 2024 haben bundesweit rund 99.800 Krankenhäuser, psychiatrische Einrichtungen, Altenheime und Arztpraxen mehr als 841.000 Stellen für Ärzte und Pflegekräfte ausgeschrieben. Das entspricht einem Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum 2023 betrug der Anstieg über 15 Prozent, 2022 lag er bei knapp 27 Prozent und 2021 bei fast 13 Prozent. Lediglich im ersten Corona-Jahr 2020 verzeichnete das Stellenangebot für Gesundheitsberufe zwischen Januar und August einen leichten Rückgang um rund 2 Prozent.
Qualifiziertes Fachpersonal steht im Recruiting-Fokus
Fast 498.000 Stellen richteten sich in den ersten acht Monaten des Jahres an Fachkräfte mit Ausbildungsabschluss und mehrjähriger Berufserfahrung. Fachkräfte mit akademischer Bildung wurden ebenfalls stark nachgefragt (rund 146.000 Stellen).
Zudem gab es zwischen Januar und August dieses Jahres fast 65.000 Ausbildungsplätze für angehende Gesundheits- und Pflegekräfte.
Der Nachwuchs ist eine wichtige Säule der Personalsicherung im Gesundheitswesen“,
betont Index-Geschäftsführer Jürgen Grenz.
Regionales Stellenangebot im Gesundheitssektor
Zwischen Januar und August 2024 verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit mehr als 185.000 ausgeschriebenen Jobs das größte Stellenangebot für Ärzte und Pflegekräfte. Auf den weiteren Plätzen standen die ebenfalls bevölkerungsreichen Bundesländer Bayern mit fast 131.000 und Baden-Württemberg mit über 101.000 Positionen.
Auf Städteebene bot Berlin mit über 47.000 ausgeschriebenen Stellen die meisten Beschäftigungsmöglichkeiten für Gesundheitspersonal, gefolgt von Hamburg (fast 22.000 Stellen), München (nahezu 18.000 Stellen) und Köln (knapp 12.000 Stellen).
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